Hl. Karl Eugen von Mazenod Bischof von Marseille, Ordensgründer
* 1. August 1782 in Aix-en-Provence in Frankreich † 21. Mai 1861 in Marseille in Frankreich
Charles Joseph Eugène de Mazenod war Sohn einer Adelsfamilie, die im Frühjahr 1794 vor der Französischen Revolution nach Italien flüchten musste, wo Eugène dann aufwuchs. In Turin besuchte er das Kolleg der Adligen; als seine Familie nach Venedig zog, erhielt er Privatunterricht durch den Priester Don Bartolo Zinelli; in dieser Zeit begann seine Berufung zum Priestertum zu wachsen. Als 20-jähriger kam er zurück nach Frankreich. In Aix-en-Provence drohte er zunächst in den Vergnügungen jener Zeit zu versinken, aber dann langweilte ihn das Leben der gehobenen Gesellschaft. Er lehnte einige Heiratsangebote ab und sehnte sich danach, seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben. 1808 trat er ins Seminar der Sulpizianer in Paris ein. Schon als er noch Diakon war, wurde ihm die Leitung des Seminars anvertraut und er zum Rektor ernannt.
1811 wurde Eugène zum Priester geweiht. Die angebotene Position des Generalvikars des Bischofs von Paris lehnte er ab und begab sich als Volksmissionar in die Provence, um dort den Glauben neu zu entfachen, der unter den Armen zu erlöschen drohte. Er widmete sich vor allem der Erziehung der Jugend, die von der Ideologie der Revolution beeinflusst war, und er predigte in Provençal, dem örtlichen Dialekt. Mit einigen gleichgesinnten jungen Priestern gründete er 1816 in Aix-en-Provence die Gemeinschaft der Missionare der Provence, die spätere Kongregation der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria und übernahm das Amt des Generaloberen; Papst Leo XII. erkannte sie trotz des Widerstandes einiger französischer Bischöfe an.
Die Wiedereinrichtung der Diözese Marseille 1821 war dem Wirken von Eugène von Mazenod zu verdanken; er wurde zunächst dort Generalvikar und 1837 dann Bischof. Er ließ zahlreiche Kirchen bauen, darunter die Kathedrale in Marseille und das Heiligtum Notre-Dame de la Garde, und gründete 22 neue Pfarreien in seiner Diözese. Während seines Episkopates wurden in seiner Diözese 31 Ordensgemeinschaften neu gegründet oder zugelassen, dazu gründete er caritative Institutionen. Leidenschaftlich kämpfte er für das Recht auf Religionsunterricht. Eugène hatte, laut dem Zeugnis eines Bischofskollegen, ein Herz, weit wie die Welt. Sein zentrales Anliegen war, den Menschen zu zeigen, wer Jesus Christus ist. 1856 wurde er zum Senator der Stadt ernannt.
Die von Eugène gegründeten Oblaten konnten Dank seines Einsatzes auch in Nordamerika, Südafrika und Ceylon/Sri Lanka wirken, bis zu seinem Todesjahr waren sie auf 400 Mitglieder angewachsen.
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