Hl. Zacharias
Papst
* 679 (?) in Siberena in Kalabrien, heute Santa Severina Crotone in Italien (?) oder in Athen (?) in Griechenland † 15. März 752
Zacharias wurde als Sohn einer griechischen Familie geboren. Das Papstbuch legt den Schluss nahe, dass er schon als Diakon in enger Beziehung zu Papst Gregor III. stand und die Dekrete der Synode im Jahr 732 in Rom mit unterzeichnet hat. Nach seiner Wahl zum Papst 741 - er war der letzte in der Reihe der Päpste mit griechischen Hintergrund - begründete er durch Geltendmachung seiner Autorität den Einfluss, den die abendländische Kirche in den weltlichen Angelegenheiten Europas ausüben sollte. Zacharias' Geschick gelang ein Friedensvertrag mit Langobardenkönig Liutprand - er traf ihn in Pavia und Terni - und konnte ihn zur Rückgabe von Städte und Ländereien an die Kirche bewegen; den Nachfolger, Langobardenkönig Ratchis, bewog er, die Belagerung von Perugia aufzugeben. Zacharias verbesserte auch die Beziehungen zur Ostkirche und suchte trotz bleibender Differenzen im Streit um die Ikonen den politischen Ausgleich mit Byzanz. 743 ergriff er Maßnahmen zur Hebung des Ansehens des Klerus und dessen Eheproblematik.
Zacharias unterstützte Bonifatius bei dessen Missionsarbeit in Deutschland und gab ihm Ratschläge zur Verbesserung der Disziplin im Klerus und Anweisungen zur Reform der Kirche und Gesetzgebung im fränkischen Reich. Die Einberufung des germanischen Konzils 742 unterstütze er.
747 erklärte er die neue karolingische Dynastie für legitim. 751 setzte Pippin der Jüngere den merowingischen Schattenkönig Childerich III. mit Hilfe des Papstes ab. Durch die öffentliche Segnung Pippins - die erste Amtseinsetzung eines weltlichen Herrschers durch einen Papst - festigte Zacharias die Beziehungen zwischen dem Papsttum und dem Karolingerreich, das durch Pippin begründet wurde und legte damit das Fundament für die langlebige Allianz. Die erneute Expansionspolitik der Langobarden unter König Aistulf konnte Zacharias aber nicht verhindern; sie wurde nach der Einnahme von Ravenna 751 zur ernsthaften Bedrohung für Rom.
Zacharias war im Volk hoch angesehen und stand im Ruf ungewöhnlicher Milde und Güte. Er erneuerte die landwirtschaftlichen Güter des Kirchenstaates und gründete Hilfswerke zur Unterstützung des Klerus, von Pilgern, für Bedürftige und für Flüchtlinge aus dem Osten. Das Benediktinerkloster auf dem Montecasino erhielt zahlreiche Privilegien, die später auch Bonifatius' Kloster in Fulda eingeräumt wurden. Er ließ den Lateranspalast und die Kirche S. Maria Antiqua auf dem Forum Romanum restaurieren und übersetzte die Dialoge von Papst Gregor dem Großen ins Griechische. Zacharias war der bis heute letzte Grieche auf dem Papstthron.
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