Hl. Dunstan



Hl. Dunstan

Erzbischof von Canterbury

* um 909 bei Glastonbury in England
† 19. Mai 988 in Canterbury in England

Dunstan, aus der Familie des Königs von Wessex, wuchs bei irischen Mönchen in seiner Heimatstadt auf. Er erlernte die Künste der Metallbearbeitung sowie der Buchmalerei und besaß darüber hinaus großes musisches Talent. Zeitweise lebte er am Hof des englischen Königs Æthelstan. Nach 934 legte er in Winchester die Mönchsgelübde ab, 939 bis 940 wirkte er als enger Ratgeber von Æthelstans Nachfolger König Edmund I. von England. Aufgrund von Anfeindungen musste er kurzzeitig ins Exil gehen, bald schon ernannte Edmund I. ihn zum Abt des Klosters in Glastonbury, wo Dunstan die Benediktinerregel einführte. Dunstan wurde zum Vorkämpfer der Reform des Mönchtums in England, das seit dem Einfall der Dänen darniederlag. Er nahm größere architektonische Erweiterungen seines Klosters in Angriff und gründete eine berühmte Schule; Æthelwold wurde einer seiner Schüler.

Während der Herrschaft von König Edred von 946 bis 955 führte Dunstan die Regierungsgeschäfte. Er versuchte das Land durch zahlreiche religiöse und politische Maßnahmen zu einen und die Autorität der Krone zu sichern. Dunstan gründete die Klöster Malmesbury, Westminster - der heutige Stadtteil von London -, Bath, Exeter und Ely. Als 955 König Edwy den Thron bestieg, fiel Dunstan in Ungnade, weil er das Verhalten des Monarchen missbilligte, wurde geächtet und musste 956 ins Exil gehen, das er vorwiegend im Kloster St. Peter in Gent verbrachte.

Bereits zwei Jahre später rief Edwys Bruder Edgar, der spätere König von ganz England, Dunstan zurück und machte ihn zum Bischof; die Weihe fand am 21. Oktober - dem Tag der Ursula - 957 statt. Er war erst Bischof von Worcester, dann 959 auch Bischof von London und wurde schließlich 960 zum Erzbischof von Canterbury. Dunstan gehörte nun zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des Landes, die Gesetzgebung von König Edgar war von ihm stark beeinflusst; 973 wurde Edgar in Bath gekrönt. Mit dessen Unterstützung setzte Dunstan durch, dass sämtliche Klöster sich fortan strikt nach der Regel des Benediktinerordens richten, und er ließ neue Kirchen und Bildungsstätten bauen.

Nach König Edgars Tod gelang es Dunstan, dessen Sohn Eduard, zum Nachfolger zu erheben. 975 wurde Eduard ermordet. In den Auseinandersetzungen um dessen Herrschaft erkannte Dunstan dann aber Eduards Halbbruder Ethelred II. an, weihte ihn zum König und wurde regelmäßiger Teilnehmer bei dessen Thronrat.

Zwei schon bald nach seinem Tod verfasste Lebensgeschichten legten den Grundstein für Dunstans Ansehen als beliebteste Person der Kirche in England seit Beda, er wird als der fähigste unter den Reformern des 10. Jahrhunderts betrachtet. Dargestellt wird er häufig, wie er einem bösen Geist mit einer dicken Zange in die Nase kneift.



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